LINZ/HAAG. Ochsner hat im Vorjahr in Österreich um 90 Prozent mehr Luftwärmepumpen verkauft.

Von 31.000 auf 50.000 oder plus 61 Prozent, von 146.000 auf 224.000 oder plus 52 Prozent. Die Nachfrage nach Wärmepumpen steigt sowohl in Österreich also auch in Deutschland massiv an, Öl- und Gasheizungen werden ersetzt. Für den Unternehmer Karl Ochsner ist das Marktwachstum in Deutschland noch wichtiger als jenes in Österreich, weil der Markt größer ist und noch mehr Potenzial bietet.

Darauf hat sich der Wärmepumpenbauer vorbereitet: In den vergangenen Jahren wurde die Produktion von einer Stand- auf eine Fließfertigung umgebaut, die Kapazitäten erweitert. “So konnten wir in Österreich und Deutschland noch stärker als der Markt wachsen”, sagt Ochsner. Binnen weniger Jahre wurde die Kapazität schrittweise von 10.000 auf 20.000 Geräte verdoppelt.

Die Umsatzentwicklung dieses Unternehmens spiegelt die Entwicklung der Branche: Von knapp 50 Millionen auf 60 und auf 92 Millionen innerhalb von drei Jahren. Hätte es keine Lieferprobleme gegeben, wäre im Jahr 2022 der Umsatz schon auf mehr als 100 Millionen Euro geklettert, sagt Ochsner.

Preiserhöhungen haben bei der Entwicklung zwar auch eine Rolle gespielt: Zwischen zwölf und 18 Prozent seien die Produkte im Vorjahr in zwei Schritten verteuert worden, sagt Ochsner. “Dabei haben wir aber nicht alle Verteuerungen unserer Lieferanten weitergeben können.”

Ochsner fertigt Wärmepumpen in Haag, in St. Peter/Au und in einer angemieteten Halle. Exportiert werden 80 Prozent – vor allem nach Deutschland. “Wir suchen im Raum Amstetten weiter Produktionshallen für Fertigungslinien”, sagt Ochsner. 2026 sollen diese Produktionsstraßen dann in das entstehende Werk in Oed übersiedeln. Der Personalstand sollte in der Gruppe heuer von 500 auf mehr als 600 Mitarbeiter steigen. Der budgetierte Umsatz liegt bei 130 Millionen Euro, so der Firmenchef, der aber nicht übermütig werden will. “Es werden auch wieder andere Jahre kommen.”

Auf Schall und Effizienz achten

Die höheren Strompreise hätten dem Wachstum keinen Dämpfer versetzt. “Ja, 25 Prozent der Antriebsenergie sind Strom, aber 75 Prozent kommen aus der Umgebung, von der Sonne, aus Wasser oder Produktionsprozessen”, sagt der Wärmepumpen-Erzeuger.

Die gestiegenen Stromkosten würden den hocheffizienten Anlagen heimischer Anbieter sogar einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Denn mit der steigenden Nachfrage sei auch das Angebot an Importware gestiegen. “Ich weise die Kunden immer darauf hin, wir haben unsere Wärmepumpen für hiesige Verhältnisse konzipiert.” Produkte aus Fernost würden bei Minustemperaturen hingegen zu einer reinen Stromheizung, so Ochsner.

Konsumenten, die sich für den Umstieg auf eine Wärmepumpe interessieren, rät Ochsner, neben den Effizienz-Kennzahlen der Anlagen auch auf die Schall-Angaben zu achten: Hochwertige Geräte seien flüsterleise und damit auch “Reihenhaus-geeignet”. Auch einen Kundendienst sollte der Hersteller anbieten können.

Sigrid Brandstätter www.nachrichten.at