LINZ/INNSBRUCK. Schmachtl mit Sitz in Linz ist Systemanbieter für Energietechnik, Automation und Robotik.

Das Linzer Familienunternehmen Schmachtl setzt ein Großprojekt in Tirol um: Der Innsbrucker Energieversorger IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe) hat in einen Großbatteriespeicher für sein Wasserkraftwerk Obere Sill investiert. Es ist die erste Anlage dieser Art in Tirol. Überschüssige Energie des Kraftwerks kann künftig zwischengespeichert und je nach Bedarf ins Netz abgegeben werden.

Die Umsetzung des Projekts wurde in nur einem halben Jahr bewerkstelligt, wie der Geschäftsführer von Schmachtl, Stefan Schafferhofer und Produktmanager Manfred Cuny-Pierron in einem Pressegespräch mitteilten.  Schmachtl mit Sitz in Linz ist Systemanbieter für Energietechnik, Automation und Robotik: Die Kunden – derzeit hauptsächlich in Österreich und Tschechien – werden bei der Planung über die Lieferung bis hin zur Wartung unterstützt. Der 35 Tonnen schwere Speichercontainer für die IKB wurde vom Hamburger Hafen in die Tiroler Berge transportiert, der Betrieb soll noch im Dezember starten.

Schmachtl, das auch über Niederlassungen in Wien, Graz und Innsbruck verfügt, arbeitet mit verschiedenen Lieferanten aus Europa und Asien zusammen. Das Geschäft soll künftig auf Süddeutschland, Ungarn und Slowenien ausgeweitet werden, sagt Schafferhofer.  Aktuell beschäftigt das Familienunternehmen rund 270 Mitarbeiter, im Geschäftsjahr 2024/2025 wurde ein Umsatz von 110 Millionen Euro erwirtschaftet.

Reduktion der Energiekosten

Der Geschäftsführer sieht großes Potenzial im Geschäft mit Großbatteriespeichern: Derzeit mache es nur eine mittlere einstellige Millionensumme aus, soll jedoch langfristig zum wichtigsten Bereich in der Energietechnik-Sparte aufsteigen. „Energiespeicher sind ein entscheidender Baustein, wenn es um Versorgungssicherheit geht“, sagt Schafferhofer. Die Frage der Energiespeicherung sei für viele Unternehmen, die zum Beispiel bereits in Photovoltaikanlagen investiert haben, zentral. Es gehe um die Speicherung von überschüssigem PV-Strom, dem Kappen von Lastspitzen und auch um Unabhängigkeit, sagt Cuny-Pierron. 

Für Speicher seien mit Investitionssummen ab 50.000 Euro zu rechnen. Das Unternehmen geht davon aus, dass viele Gewerbe- und Industriebetriebe durch Energiespeicherlösungen und den Eigenverbrauch von PV-Strom ihre Energiekosten zwischen zehn und 30 Prozent senken könnten. „Die Amortisationszeiten liegen typischerweise im Bereich von drei bis sieben Jahren, je nach Strompreisniveau und Nutzung“, sagt Cuny-Pierron. Auch Städte und Gemeinden könnten mit Speichern ihre kritische Infrastruktur absichern.

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