Zum 25-Jahr-Jubiläum wird auch analysiert. Studie sieht Entwicklungspotenzial im Ausbau von erneuerbarer Energie.
Innsbruck – „Unser Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit von Tirol und seinen Unternehmen zu steigern und Arbeitsplätze in Tirol zu sichern und zu schaffen“, sagt Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. Im Vergleich zu den anderen österreichischen Bundesländern habe Tirol – wohl mit Unterstützung der Standortagentur – eine niedrige Arbeitslosenquote. Hofer bilanziert nach 25 Jahren zufrieden: „In den Unternehmen, die wir unterstützen, sind über 128.000 Personen beschäftigt.“ Die Anzahl der Arbeitsplätze der Mitglieder der Tiroler Cluster habe sich zwischen 2009 und 2019 von etwa 28.000 auf über 54.000 fast verdoppelt und die Anzahl der Mitglieder von 320 auf 542 erhöht.
Zudem konnten die von der Standortagentur Tirol begleiteten Betriebsansiedlungen von 2006 bis 2022 von 11 auf 33 pro Jahr gesteigert werden. In den vergangenen fünf Jahren wurden außerdem durchschnittlich 11 Betriebserweiterungen pro Jahr realisiert. Zum Jubiläum werden auch Zahlen präsentiert. Christian Helmenstein, Mitglied des Vorstands des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung, erstellte eine Wirkungsanalyse. Das Ergebnis: Tirol sei sehr innovativ: „Tirol konnte sich im Österreich-Vergleich schlussendlich an die Spitze setzen.“ Mit der Erstdurchführung der Wirkungsanalyse sei nicht nur eine wichtige Basis für weitere Evaluationen geschaffen worden, sondern auch für die zukünftige Ausrichtung der Standortagentur Tirol. So könne das passende Serviceangebot erstellt werden.
Gerade die Covid-Pandemie-Jahre hätten 20 Jahre an Standortentwicklung zunichtegemacht, analysiert Helmenstein. Da die Industrie gerade mit Arbeitskräftemangel und hohen Energiekosten stark belastet sei, rechnet der Experte damit, dass – wie schon nach der Finanzkrise 2008 – die Tourismuswirtschaft in den kommenden Jahren die Entwicklung in der Region stabilisieren werde. Helmenstein ist sich aber sicher: „Tirol wird sich im internationalen Standortvergleich wieder verbessern.“
Gerade in der F&E-Quote, also bei Forschung und Entwicklung, liege Tirol mit seiner Universität, seinen Fachhochschulen und auch außeruniversitären Forschungen im Österreich-Vergleich sehr gut und vor Wien. Entwicklungspotenzial sieht Helmenstein beim Umstieg zu erneuerbarer Energie. Wirtschaftslandesrat Mario Gerber betonte erneut, dass der Bauwirtschaft in der aktuellen Rezession unter die Arme gegriffen werden müsse. Die Bauwirtschaft sei – neben Tourismus und Industrie – „ein wichtiger Pfeiler“. Am Bau gebe es jedoch, wie in der Industrie, „dunkle Wolken am Horizont“. In „Kooperation von Land und Bund“ werde sich das aber bewältigen lassen. (ver)
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