Der Startschuss für die Umgestaltung der Dynatrace-Zentrale nahe der Mühlkreisautobahn (A7) ist gefallen: Heute erfolgte der Spatenstich für das Ausbauprojekt. Herzstück dessen ist ein siebenstöckiger Campus mit Balkonen und Terrassen, der an das bestehende Gebäude angebaut wird. Weiters ist (parallel zur A7) die Errichtung einer viergeschoßigen Parkgarage plus drei Geschoßen als Ausbaureserve sowie öffentlich zugänglicher Grünflächen geplant.

Die Ausgestaltung des Projektes hatte ursprünglich ganz anders ausgesehen, die umstrittenen Pläne für ein 17-stöckiges Hochhaus wurden aber verworfen und das Vorhaben stärker in die Breite entwickelt. Möglich wurde das dadurch, dass die Straße Am 25er-Turm – diese verläuft zwischen dem Firmenbestand und einem für das Projektvorhaben erworbenen Grundstück – von der Stadt aufgelassen wurde und dem Firmenareal zufiel. Der Gestaltungsbeirat gab im September 2022 schließlich grünes Licht für die überarbeiteten Pläne.

Dynatrace-Mitgründer und Technik-Chef Bernd Greifeneder strich heute hervor, dass es vor dem Börsengang des Unternehmens (dieser erfolgte 2019) schwierig gewesen sei, internationale Mitarbeiter nach Linz zu holen. Mittlerweile sei das ganz anders, sieht Greifeneder viel Potenzial in dem Standort. Aktuell arbeiten mehr als 600 Mitarbeiter in Linz, mit dem Ausbau sollen es auf 29.000 Quadratmetern Fläche rund 1500 sein.

Kinderbetreuung mit Mint-Fokus

Im neuen Campus sollen künftig Forschung, Entwicklung und Nachwuchsförderung noch geballter und stärker gelebt werden. Ausdruck findet das auch in der geplanten Kinderbetreuungseinrichtung, die einen MINT-Schwerpunkt bekommen soll.

Bürgermeister Klaus Luger (SP) betonte, dass Linz solche Leuchttürme wie Dynatrace brauche, um international gesehen zu werden, das Projekt habe Signalwirkung weit über die Digitale Meile und das Hafenviertel hinaus, ist er überzeugt.

Errichtet wird der Zubau von der Neunteufel GmbH, Dynatrace ist Alleinmieter. Investiert werde ein, wie es Geschäftsführer Johann Neunteufel formulierte, „beträchtliches Volumen“, hier würden keine Büros, sondern neue „Arbeits- und Lebensräume“ geschaffen. Bis Ende 2025 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen und Anfang 2026 die Räumlichkeiten bezugsfertig sein. Ein Einwand gegen das Projekt liege derzeit noch vor, aufschiebende Wirkung hat dieser aber keine.

Mit Blick auf die Verkehrsanbindung verwies Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SP) auf die geplante O-Bus-Linie 48, die 2027 ihren Betrieb aufnehmen soll. Längerfristig gesehen komme auch der Regionalstadtbahn eine Zubringerfunktion zu. Greifeneder hielt fest, dass rund 70 Prozent der Mitarbeiter nicht mit dem Pkw zur Arbeit kommen würden, viele würden das Fahrrad nutzen. Hierfür gebe es, wie auch für die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Unterstützung seitens des Unternehmens. So gehört zum Projekt auch eine Fahrradgarage mit über 300 Stellplätze.

www.nachrichten.at